Akribisch und auf Augenhöhe
Deutsche Trainer sind rar in der DEL. Alexander Sulzer war der einzige, der in dieser Saison von Anfang bis Ende an der Bande stand. Der 40-Jährige hat nicht nur sein Debüt als Chefcoach bei den Fischtown Pinguins gegeben, er ist auch neben Bundestrainer Harold Kreis eine feste Größe geworden.

Alex, ihr habt zum Hauptrundenabschluss in Köln gespielt. Wie hast du mitbekommen, was ein paar Kilometer weiter passiert ist – in Düsseldorf?
Da haben wir natürlich auch hingeschielt. Wir haben in den Drittelpausen im Liveticker geguckt, wie es steht, und nach dem Spiel im Trainerbüro die letzten Minuten von Iserlohn gegen Augsburg geschaut.
Du hast sehr lange in Düsseldorf gespielt. Mit welchen Gefühlen hast du das aufgenommen?
Es ist sehr, sehr schade, dass die DEG der sportliche Absteiger ist. Die Düsseldorfer EG gehört auf jeden Fall in die DEL. Ich habe nur gute Erinnerungen, nur positive Erfahrungen gemacht. Es tut schon weh, das jetzt zu sehen.
Gibt es dort noch jemanden, zu dem du einen besonderen Draht hast?
Ich bin gut mit Philip Gogulla befreundet. Zu ihm habe ich sehr guten Kontakt.
Du hast nicht nur am Anfang deiner Karriere lange in Düsseldorf gespielt, auch dein letzter Spielervertrag war bei der DEG ...
Ich hätte gerne noch mal in Düsseldorf gespielt. Ich war noch heiß und hatte Lust auf Eishockey. Deshalb war es sehr schade, dass es nicht mehr geklappt hat.
Damals ist bei dir ein Tumor festgestellt worden.
Ja, im Spinalkanal. Er war zum Glück gutartig. Nach der OP wurde es in kleinen Schritten besser, aber immer wieder mit Rückschlägen. Als ich mich dann richtig belastet habe, um zu sehen, wann ich wieder spielen könnte, ist es wieder schlechter geworden – ich habe mit Migräne und Übelkeit im Bett gelegen. Dann habe ich den Entschluss gefällt, dass es für mich so nicht mehr funktioniert. Es war ein unfreiwilliges Ende.
Wusstest du damals schon, ob und wie du dem Eishockey verbunden bleibst? Du hast dich ja erst mal an den Schreibtisch gesetzt.
Zu dem Zeitpunkt war gar nicht klar, was ich mache. Ich hatte mich während meiner aktiven Karriere schon im Bauträgergeschäft selbstständig gemacht, hatte somit etwas parat, das ich im Anschluss machen könnte. Das war der ursprüngliche Plan, der aber relativ schnell wieder durchkreuzt wurde.